Der Pilgersmann
Gepriesen sei der Pilgersmann,
der niemals folgt dem Pöbelwahn,
der nie auf Herden Straßen geht
und nie im Äfflings-Zwinger steht
Der unverdrossen zieht hinaus
Zu suchen Frauja Tempelhaus
Der Jauhu Weistum streng bewacht
Bei sich im Herzen Tag und Nacht
Er gleicht dem blättergrünen Baum
Gepflanzt an eines Flusses Wellensaum
Dem Baum der prangt in Üppigkeit
Und Früchte bringt zu seiner Zeit
Doch die in lasterhaftem Sinn
Die sünden heiße Straße ziehn
Sie welken hin wie dürres Laub
Und sind des Windes Spiel und Raub
Sie wallen hin der Hölle zu
Ich mache meine Augen zu
Mein Ziel ist LEBENS Angesicht
Doch ihres ist das Weltgericht.
nach Psalm 2 Bibelübersetzung nach Wulfila ins Gotische; Autor unbekannt, gelesen 1988; Musik & Vertonung © Georg Löding, 1988