Dietrich Bonhoeffer war ein kompromißloser Gegner des Hitlerfaschismus. Er wurde in den letzten Tagen des Krieges, am 9. April 1945, im Alter von nur 39 Jahren im KZ Flossenbürg von der Gestapo ermordet. Bonhoeffer stammte aus dem wohlhabenden Bürgertum, seine Eltern waren Ärzte und Wissenschaftler, so daß der Beruf eines Geistlichen für ihr sechstes Kind als „unpassend“ galt. Doch in seinen Plänen für die Zukunft zeigte sich Bonhoeffer sehr entschlossen. Seine Gedanken erscheinen uns heute als kraftvoll und tiefgründig, wenn auch von einer seltsam unerklärlichen Gottgläubigkeit, vor allem wenn man die Umstände in Betracht zieht, in denen er sich befand und denen er selbst eine zunehmende Religionslosigkeit zuerkennt. Als Pfarrer in Deutschland bemerkte er zwar die Veränderungen in den Köpfen der deutschen Bürger zwischen dem ersten und dem zweiten Weltkrieg, doch auch er erkannte nicht die sozialökonomischen Hintergründe einer sich rasant auf infernalische, faschistische Verhältnisse zubewegenden, kapitalistischen Gesellschaft. Zusammen mit…
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