Bruchstück IV. Philosophische Schrullen
Plato: „Wiedererinnerung der immateriellen Seele an früher bereits »geschauter Ideen«“
Thomas von Aquin: »Teilhabe am Licht des göttlichen Verstandes«
René Descartes: „Der menschliche Verstand besitzt »von Natur aus angeborene Ideen.«“
„Cogito ergo sum = »Ich denke also bin ich.«“
David Hume: „Die Bewußtseinsinhalte stammen aus der Sinneserfahrung: »Erkennen ist Wahrnehmung.«“
Immanuel Kant „Das menschliche Erkenntnisvermögen ist ein den Menschen fertig gegebenes Instrument.“
»Ich denke also bin ich.« Dieser Satz – diese alberne wie lächerliche Idee und Auffassung vom SEIN, scheint so unschlagbar einleuchtend für alle Idealisten, die die Gedanken und Ideen, die Vorstellungen, das Denken und das Bewußtsein zum Herrn über das SEIN erheben.
Mit anderen Worten ausgedrückt: »An sich gibt es gar kein Sein; vielmehr wäre das Sein nichts als selbst eine Idee oder Vorstellung, die bloß existiert, solange eine Seele oder ein Geist oder sogar beides sich in einem Körper aufhält oder solange Menschen Ideen, Vorstellungen, Gedanken haben oder geradezu mit ihren sinnlichen Wahrnehmungen, dem Denken oder dem Bewußtsen das Sein erschaffen würden.«
Diese – und ich bezeichne sie auch so – WAHNVORSTELLUNGEN können – gott-sei-es-getrommelt-und-gepfiffen – jedoch allesamt PRAKTISCH widerlegt werden. Vorweg! Diese irrsinnigen Wahnvorstellungen können – und das ist das fröhliche daran – sowohl aus sich selbst heraus als auch durch die PRAXIS widerlegt werden!
Die Menschen – und zwar unabhängig davon, wo sie leben – haben für die wahrnehmbaren Dinge verschiedene Laute entwickelt. Diese Dinge mögen je nach Ort in unterschiedlichen Lauten, Symbolen, Zeichen und Buchstaben ausgedrückt werden, dennoch findet sich nirgends auf der Welt, daß und dasselbe Ding unterschiedlich bezeichnet wird! Selbst in sogenannten „Primitiv-Kulturen“ wird das Wort / der Begriff Wasser [ob es schon in den vielfältigen menschlichen Sprachen anders lautet (water, aqua, amazi, majim) heißt], nicht und nirgends als Stein, Mehl, Baum, Sonne oder Mond aufgefasst. Jedes Ding hat seine eineindeutige Bezeichnung. Wenn ich Schwein sage, ist damit eben keine Kartoffel gemeint und niemand wird an eine Kartoffel denken, wenn ich Schwein sage.
Selbst unter den Menschen, die andere Menschen als Lebensmittel ansehen und diese jagen, töten, schlachten und dann roh, gekocht, geröstet, getrocknet oder sonstwie zubereiten, wie der Mensch von den übrigen Lebewesen unterschieden. Dort heißt dann der Mensch, der gejagt wird u. a. Lang-Schwein, Nasen-Schwein – aber eben nur in Bezug auf andere Menschen, die als Lebensmittel gejagt und getötet werden. In der eigenen Gruppe ist der Mensch selbst jedoch Mensch und wird keineswegs als Langschwein bezeichnet!
Ich sollte hier eine Zwischenmerkung einfügen. Bereits im Alter von drei Jahren war mir klar und bewußt, dass ich ein Sein Bin! Ich bin! Ich existiere wirklich! Ich bin keine Idee! Natürlich konnte ich dies damals weder sprachlich noch schriftlich formulieren, aber ich habe die Dinge schon damals nicht mit Lebewesen – also in diesem Fall mit anderen Menschen und Tieren verwechselt.
Die „Kultur“ oder Gesellschaft mit ihrer sonderbaren Religion, in die ich nun einmal hineigeboren wurde, hat mir dann später mein Sein „als von Gott gegeben und gewollt erklärt“. Mir wurde erzählt, „vermittelt“ und “gelehrt“, DASS ich ein schlechtes und damit böses und schuldiges Sein bin, welches einer „Befreiung und Erlösung bedarf, die NUR von Außerhalb kommt. Ein gewisser Jesus, der von Gott gesandt worden sei, habe diese Befreiung und Erlösung ANSTELLE meiner SELBER bewirkt: Ich muß nur daran glauben, um an dieser Befreiung und Erlösung teilnehmen zu können! Was natürlich totaler Humbug ist, wie ich aber erst viele Jahrzehnte – und das auch nur langsam – begriffen habe.
Im Alter von 13 Jahren fing ich mit dem Lesen der Bibel an. Alle dort festgehaltenen Aussagen widersprechen jedoch den religiösen oder ideologisch-philosophischen Aussagen, mit denen ich bereits indoktriniert war.
Ich lese die Bibel nun seit 44 Jahren: Was dort „als Informationen“ für die Nachwelt aufbewahrt wurde und vielerlei Interpretationen ausgeliefert ist und sogar dreist gefälscht wurde, deckt sich für mich sehr auffällig mit dem Dialektischen Materialismus, den Marx und Engels formuliert haben und der von Lenin, Stalin und anderen weiterentwickelt wurde. Die marxistisch-leninistische Philosophie deckt sich in vielem mit dem, was bereits vor tausenden von Jahren dort festgehalten wurde: Vor allem die materialistische Sichtweise auf die Welt, aus der ideele und religiöse Konzepte konstruiert wurden, um den Menschen an der Nase herumführen zu können und aus dem alles philosophische umgedeutet oder verbannt wurde. Aus Umdenken/Umsinnen wurde: Buße tun gemacht!
Zum Verständnis wie ich darüber denke, dünkt es mir, klarzustellen, dass weder die Bibel oder sonstige ‚uralte Schriften‘ ursprünglich religiöser Natur, sondern philosophischer waren und zur Bewahrung und Übermittlung fundamentaler Wahrheiten und Erkenntnisse verfasst wurden, die sich – und das ist das Kriterium – praktisch, also real und unter allen möglichen verschiedenen Bedingungen jederzeit wiederholt werden können.
Es ist eben KEINE Idee oder Vorstellung, dass ALLE „lebendigen Dinge“ zur Fortpflanzung zwei GLEICHE Zellen benötigen, die deshalb trotzdem unterschiedlich aussehen können.
Eine lebendige Zelle benötigt zur Befruchtung eine andere gleichen Zelle, deren beide Programme/Informationen sich ergänzen, damit ein neues lebendiges Ding daraus entstehen kann.
Gibt es das Sein oder nicht. Gemäß der Erkenntnsi der Philosophie des Judentums (welches ja eine Religion ist), handelt es sich bei der Beantwortung dieser Frage immer darum, ob es ein SEIN gibt oder das Sein bloß eine Idee ist. Das Judentum – nicht religiös verstanden – wie auch andere Erkenntnisse anderer Philosophie, gehen von der Wirklichkeit des tatsächlich Vorhanden aus!!! Das Meer, die Tiere und pflanzen existieren tatsächlich, sie sind real vorhanden und beweisen es durch ihre Existenz, also ihrem eigenen Sein! sowie die wahrnehmbaren und jederzeit und an jedem Ort wiederholbaren „Möglichkeiten“ der Fortpflanzung der lebendigen Dinge … aber vor allem an den sich daraus folgenden Ergebnissen, die ständig wiederholt werden können.
Die praktische Widerlegung des „Cogito ergo sum = »Ich denke also bin ich.«“
Kein Mensch kommt mit einer Sprache zur Welt. Sprache ist aber die Vorraussetzung das Denken zu erlernen.
Der Mensch kommt mit der Fähigkeit das Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Fühlen, das Krabeln, Gehen und Laufen, das Sprechen, Denken und Bewusstsein zu erlernen!
Dazu müssen im Gehirn neuronale Verknüpfungen und Netzwerke entstehen. Ohne diese kann ein Mensch niemals denken. Und dennoch handelt es doch ganz offenkundig auch bei einem Menschen, der das Denken noch nicht erlernt hat, eineindeutig um einen Menschen! Der Mensch IST also, auch wenn er das Denken noch gar nicht erlernt hat. Und ohne jeden Zweifel IST der Mensch, der des Denkens verlustig geht (Demenz, Unfall, Krankheiten), ein Mensch.
Ich bin auch wenn ich nicht denken oder nicht mehr denken kann!
Das Kriterium, dass ICH BIN, ist meine Existenz als Sein, und nicht ob ich denken, sehen, hören, fühlen, riechen, schmecken, gehen, sprechen oder koten, urinieren, essen oder trinken kann.
Cogito ergo sum
Cogito ergo sum (eigentl. lateinisch ego cogito, ergo sum, „Ich denke, also bin ich.“) ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk Meditationes de prima philosophia (1641) formuliert und methodisch begründet:
„Da es ja immer noch ich bin, der zweifelt, kann ich an diesem Ich, selbst wenn es träumt oder phantasiert, selber nicht mehr zweifeln.“ Von diesem Fundament aus versucht Descartes dann, die Erkenntnisfähigkeit wieder aufzubauen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Cogito_ergo_sum
„Ich denke, also bin ich.“
Ist ein solches „Denken“
nicht irre???
Ich bin, IST Voraussetzung zum Denken!!!
OHNE SEIN IST kein Denken VORSTELLBAR!!!
ERST kommt das Sein … danach kommt das „Denken“ !!!
Das SEIN ist Voraussetzung
ÜBERHAUPT “denken“ zu können!
Vivo ergo sum
Ego sum qui sum
Ich lebe, also bin ich
Ich Bin, der Ich Bin ⇒ Ich Bin Ich ⇔ Ich lebe, also bin ich Ich
Ich lebe ⇒ Ich Bin
⇔
Ich lebe = Ich bin ∧ Ich Bin = Ich lebe
∀xF(x)
∀Menschen F(Menschen)
Alle Menschen leben
M = Menschen (Mankind); L = Leben (Life)
∀x(M(x) => L(x))
Für alle Dinge x gilt: wenn das Prädikat M auf x zutrifft, so trifft auch das Prädikat L auf x zu.
Oder: Alle M sind L.
Gefällt mir Wird geladen …