Die Vorstellung, daß das Lebewesen Mensch ein Pluralismus ist und er aus einem Körper, einer Seele und einem Geist bestehe und nach dem Sterben des Körpers eine Seele und ein Geist ‚übrigbleiben‚ sowie die kindische Meinung ein „Ich“ zu haben oder zu sein, halte ich für einen Unsinn, welcher der Einbildungskraft, Fiktions- und Traumwelt des menschlichen Gehirns entspringt, welches weiterhin darüber nachdenkt oder sogar grübelt, was wohl „der Sinn des Lebens“ ist.
Ich zitiere Wikipedia
„Weil ferner die wirkliche Stellung dieser Herren im modernen Staate keineswegs dem Begriff entspricht, den sie von ihrer Stellung haben, weil sie in einer Welt leben, die jenseits der wirklichen liegt, weil also die Einbildungskraft ihr Herz und ihr Kopf ist, so greifen sie, in der Praxis unbefriedigt, notwendig zur Theorie, aber zur Theorie des Jenseits, zur Religion […]“
„Das Fundament der irreligiösen Kritik ist:
Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen.
Und zwar ist die Religion das Selbstbewusstsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben, oder schon wieder verloren hat.
Aber der Mensch, das ist kein abstraktes, außer der Welt hockendes Wesen. Der Mensch, das ist die Welt des Menschen, Staat, Gesellschaft.
Dieser Staat, diese Gesellschaft produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewusstsein, weil sie eine verkehrte Welt sind.
Die Religion ist die allgemeine Theorie dieser Welt, ihr encyklopädisches Compendium, ihre Logik in populärer Form, ihr spiritualistischer Point-d’honneur, ihr Enthusiasmus, ihre moralische Sanktion, ihre feierliche Ergänzung, ihr allgemeiner Trost- und Rechtfertigungsgrund.
Sie [die Religion] ist die phantastische Verwirklichung des menschlichen Wesens, weil das menschliche Wesen keine wahre Wirklichkeit besitzt. (…)
Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüth einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volks.
Die Aufhebung der Religion als des illusorischen Glücks des Volkes ist die Forderung seines wirklichen Glücks.
Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.
Die Kritik der Religion ist also im Keim die Kritik des Jammerthales, dessen Heiligenschein die Religion ist.“
– Karl Marx: Einleitung zu Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71f – Karl Marx