RR Roter Roland RR
Kommunistisch Bolschewistische Nachrichten
HERAUSGEBER: georg löding
Proletarier aller Länder vereinigt euch!
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JAHRGANG 85 – AUSGABE 1 – vom 07. Oktober 2018
Wedel (SH), 07.10.2018 von georg löding
Sozial Demokratie
Ist die Sozialdemokratie (Synonyme: Marxismus, Kommunismus, Leninismus, Bolschewismus, Sozialismus, Maoismus) eine Ideologie? Handelt es sich dabei also um eine von Menschen in den Sinn gekommene Idee, die zu einem „Gedanken-System“ entwickelt wurde oder „grob gefragt“: um eine Art „Verstandesreligion“, wie es uns Sozialdemokraten vorgeworfen wird?!
Zugegeben – bei all der Verwirrung, die über die Begriffe in einer Kunstsprache, wie auch der deutschen, herrschen, ist das keine einfach zu beantwortende Frage! Zumal unsere Sprache und damit unsere Fähigkeit als Mensch das Denken erlernen zu können, mehr oder weniger vom „Sophismus“ an der Nase herumgeführt wird!, der durch Täuschung allerlei mannigfaltige Trugschlüsse und Scheinbeweise bezweckt, denen wir nur allzu leicht auf den Leim gehen!
Wir fragen deshalb nicht: „Was ist Sozialdemokratie?“ sondern:„Worum geht es der Sozialdemokratie?“
Denn gemäß aller – seit vielen Jahrtausenden „diskutierten“ Erkenntnistheorien – ob sie nun philosophischer oder religiöser, mythischer oder metaphysischer Natur sind – steht fest, dass es sich bei allem um unsere ureigensten Gedanken und Vorstellungen über die Wirklichkeit unseres eigenen Seins handelt; und zwar vollkommen davon losgelöst, ob es „wahr und richtig“ oder „falsch und unsinnig“ ist!
Als Säugetiere, die wir alle sind, können wir bisher weder philosophisch noch religiös das „WAS“ und schon gar das „WARUM“ beantworten! Aber wir können dennoch feststellen, ob etwas falsch oder richtig ist!
Wir können nicht nur wissen, ob wir tot oder lebendig sind! Jeder, „der sich selber erworben hat und es nicht schon wieder verloren hat“, weiß, daß er lebt!
Das (gesellschaftliche) Sein bestimmt [zunächst] das Bewusstsein — denn kein Mensch lernt das Sprechen von sich aus, sondern übernimmt die jeweilige Sprache von anderen Menschen – und damit auch das, was für das Denken gehalten werden muss!Das bedeutet jedoch keineswegs, dass der Mensch keinen Einfluß auf das Sein hätte! Sonst hätte Marx niemals schreiben können, dass „es darauf ankömmt, die Welt (das gesellschaftliche Sein) zu verändern.“
Das vorhandene gesellschaftliche Sein wird nun richtig von Marx als „eine verkehrte Welt, die ein verkehrtes Weltbewußtsein produziert“ bestimmt!
Er leitet daraus sowohl erkenntnistheoretisch als auch wissenschaftlich und den Denkgesetzen logisch folgend her: „dass die Religion, daß illusorische Glück des Volkes und die Forderung der Aufhebung (Abschaffung) der Religion = Illusion, die Forderung des wirklichen Glücks des Volkes (der Menschheit im allgemeinen) ist.
Und er postuliert, „Die Forderung, die Illusionen über seinen Zustand aufzugeben, ist die Forderung, einen Zustand aufzugeben, der der Illusionen bedarf.“ – Karl Marx: Einleitung „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“; in: Deutsch-Französische Jahrbücher 1844, S. 71F;
Das Proletariat
„Das Proletariat ist diejenige Klasse der Gesellschaft, welche ihren Lebens-Unterhalt einzig und allein aus dem Verkauf ihrer Arbeit und nicht aus dem Profit irgendeines Kapitals zieht; deren Wohl und Wehe, deren Leben und Tod, deren ganze Existenz von der Nachfrage nach Arbeit, also von dem Wechsel der guten und schlechten Geschäftszeiten, von den Schwankungen einer zügellosen Konkurrenz abhängt.
Das Proletariat oder die Klasse der Proletarier ist, mit einem Worte, die arbeitende Klasse …“ Friedrich Engels
Der Sozialdemokratie geht es also um die Abschaffung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und seiner Abhängigkeit davon, ob er „seine Haut zu Markte tragen kann und dafür einen Käufer findet“!
Ähnlich, wie es den Anhängern des Abolitionismus um die Aufhebung der Sklaverei geht, geht es einem Sozialdemokraten um die Aufhebung des abscheulichen Zustandes, dass der Mensch gezwungen wird seine Arbeitskraft an andere Menschen verkaufen zu müssen!
Der Sozialdemokratie geht es nicht bloß um eine „Verbesserung der Zustände, in denen die Sklaven zubringen, sondern um die vollständige Aufhebung dieses unhaltbaren Zustandes selbst!“
Damit einher geht zwangsläufig die Frage, auf welcher Rechtsgrundlage diese längst überfällige Aufhebung gestellt werden kann und muß!
Denn Recht ist eine Philosophie und in unserer Kultur, die von der Kirche erbaut, geprägt und immer noch bestimmt wird, ist es ein „Recht“, welches von der Kirche und ihren bezahlten Priestern, Pfaffen und Scholastiker entwickelt wurde, um ihren Herrschaftsanspruch über den Menschen zu sichern und welche die offensichtlichsten Ungerechtigkeiten geradezu – „als von Gott, wenn auch nicht gewollt, so doch von ihm zugelassen“ – die Menschen heißt, sie hinzunehmen.
Das ist mit keinem Recht – nicht einmal mit dem, was als Recht postuliert wird, vereinbar.
Diese Aufhebung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen und die Abschaffung des widerlichen Zustand-es, dass der Mensch gezwungen ist, seine Arbeitskraft an andere Menschen verkaufen zu müssen, damit er überhaupt überleben kann –
ganz davon zu schweigen, daß der Mensch sein Leben in Frieden und Freiheit unter Menschen würdigen Bedingungen führen kann, ist nicht „gedanklicher, ideologischer, geistiger, moralischer, ethischer, philosophischer oder gar religiöser“ Anschauungen geschuldet: sie ist ganz praktischer und damit materieller Natur!
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